Gesundheitsnews


Barfußlaufen ist eine Wohltat für die Füße – wenn sie darauf vorbereitet werden.

Immer mehr Menschen halten Barfußlaufen für gesund, sogar Jogger sind vielerorts ohne Schuhe unterwegs. Doch nicht jeder Fuß ist dafür geeignet. Wer trotzdem auf Schuhe verzichten will, sollte seine Füße darauf vorbereiten und vor allem langsam anfangen.

Nicht gleich losmarschieren!

Füße sind zum Laufen gemacht- auch über Stock und Stein. Doch heute werden die Wunderwerke aus 28 Knochen, 33 Gelenken, Muskeln, Sehnen und Bändern meist in Schuhe verpackt und nicht mehr auf verschiedenen Untergründen trainiert. Einfach barfuß loszulaufen kommt deswegen für die meisten nicht in Frage. Im besten Fall sind die Füße nur unterbeschäftigt und müssen fürs Barfußlaufen bloß wieder „aufgeweckt“ werden. Kommen aber noch Bewegungsmangel und Haltungsschäden dazu, haben sich meist bereits Fußfehlstellungen ausgebildet. Dann benötigen Betroffene oft dauerhaft Einlagen zur Unterstützung. In diesem Fall sollte man besser auf das Barfußlaufen verzichten, rät die Physiotherapeutin Ute Repschläger. Um untrainierte Füße zu prüfen, ob sie fit genug sind fürs Barfußlaufen, gibt es kleine Tests:

Dehnbarkeit der Achillessehne. Diese große Sehne verbindet an der Rückseite des Beines den Wadenmuskel mit dem Fuß. Zum Test stellt man sich in Schrittstellung mit dem Gesicht zur Wand und stützt sich mit den Armen daran ab. Dann

  • das vordere Bein beugen, das hintere strecken.
  • Ferse des gestreckten Beines auf den Boden bringen – je weiter das Bein nach hinten gestellt wird, desto schwieriger wird das.

Wer hier schlecht abschneidet, kann den Test gleich als Dehnübung nutzen. Dabei sollte man Bein soweit nach hinten strecken, dass eine leichte Dehnung spürbar ist. Die Dehnung wird für 30 bis 60 Sekunden gehalten. Pro Seite sollte man die Übung 3- bis 5-Mal wiederholen.

Dehnbarkeit der Plantarsehne. Diese Sehne liegt an der Fußunterseite und verbindet die Ferse mit dem Fußballen. Oft ist sie verdickt und verhärtet. Das lässt sich im Sitzen mit übergelegtem Bein gut ertasten. Um die Plantarsehne zu dehnen und geschmeidig zu machen nimmt man den Fuß in die Hand, drückt mit dem Daumen mehrmals auf die Sehne und bewegt dabei die Zehen auf und ab.

Zehenbeweglichkeit. Dazu presst man im Stehen den großen Zeh auf den Boden. Dann versucht man, die anderen Zehen anzuheben – ohne dass sich die Großzehe in den Boden krallt. Das Fußgelenk sollte sich dabei nicht nach innen oder außen verdrehen. Klappt die Übung nicht gut, sollte mandie Zehen trainieren. Dazu hebt man mehrmals am Tag barfuß und im Stehen entweder die Großzehe oder die anderen Zehen vom Boden ab.

Erstmal nur kurze Etappen

Mit den genannten kleinen Übungen wird der Fuß gut auf die neue Aufgabe vorbereitet. Bevor man jedoch ohne Schuhe losläuft, gibt die Physiotherapeutin noch folgende Tipps:

  • Langsam anfangen! Zunächst nur kurze Strecken barfuß laufen, am besten am Anfang immer wieder zwischendurch Schuhe anziehen.
  • Weiche Böden wählen. Wiesen und Waldboden sind ideal. Auch der Strand eignet sich gut zum Barfußlaufen. Bei tiefem Sand ist die Anstrengung für die Füße aber besonders hoch, weshalb vor allem hier mit kurzen Etappen begonnen werden sollte.
  • Im Zweifel und nach vorangegangenen Fußverletzungen oder bei bekannten Fehlstellungen vor dem Barfußvergnügen immer erst den Rat einer Ärzt*in oder Physiotherapeut*in einholen.

Quelle: Bundesverband selbstständiger Physiotherapeuten – IFK e. V.

10.09.2024 | Von: Dr. med. Sonja Kempinski | Foto: Altrendo Images/shutterstock.com


Asthmasprays bringen akut und auf Dauer Erleichterung für Asthmakranke.

Sind Asthmasprays klimaschädlich? Manche schon, wie eine Untersuchung zeigt. Doch es gibt auch klimafreundliche Systeme, mit denen sich eine Menge Kohlendioxid (CO2) einsparen lässt.

Auch FKW schadet dem Klima

Asthmasprays enthalten schon lange keine Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) mehr. Als deren Einsatz wegen ihrem schädigenden Einfluss auf die Ozonschicht verboten wurden, stiegen die Hersteller um auf Dosieraerosole mit Fluorkohlenstoff (FKW) und Pulverinhalatoren, die ganz ohne Treibgase auskommen.

Doch auch wenn FKW das Ozonloch nicht direkt angreifen, tragen sie dennoch zum Treibhauseffekt und zur Klimaerwärmung bei. Wie groß dieser Effekt ist, haben nun schwedische Forscher untersucht. Sie verglichen die CO2-Bilanz zweier Pulverinhalatoren mit der eines Dosieraerosols. Da viele Asthmatiker*innen zwei Asthmasprays benötigen (eines zur Dauertherapie und ein schnell wirksames Spray bei Bedarf), berechneten die Forscher*innen die Werte für eine übliche Standardtherapie. Zugrunde lagen die vom Hersteller GlaxoSmithKline evaluierten und vom Carbon Trust zertifizierten CO2-Äquivalente der Pulverinhalatoren Ellipta und Accuhaler und des Dosieraerosols Evohaler.

Über 400 kg CO2-Äquivalent im Jahr einsparen

Dabei kam heraus, dass die untersuchten Dosieraerosole eine bis zu 30fach schlechtere CO2-Bilanz haben als die Pulverinhalationssysteme. Nutzt die Asthmatiker*in sowohl zur Dauer- als auch zur Bedarfstherapie Pulverinhalationssysteme, produziert er damit etwa 17 kg CO2-Äquivalente. Die gleiche Therapie mit Dosieraerosolen kommt dagegen auf 439 kg CO2-Äquivalente.

Wer also von 2 FKW-Dosieraerosolen auf 2 Pulverinhalationssysteme wechselt, spart im Jahr etwa 420 kg CO2-Äquivalent ein. Also eine Menge, die dem Fleischverzicht einer Person für ein Jahr entspricht. Würde beispielsweise Großbritannien seinen Anteil der Dosieraerosole in der Asthmatherapie von derzeit 70% auf das schwedische Niveau von 13% senken, ließen sich jährlich 550 000 Tonnen CO2-Äquivalent einsparen.

Spraywechsel nur unter ärztlicher Aufsicht!

Ein Asthmaspray muss zuerst einmal der Patient*in Erleichterung bringen, das ist klar. Doch sollte bei der Wahl des Inhalationssystems durchaus auch der Klimaaspekt berücksichtig werden, meinen die schwedischen Forscher*innen. Wichtig ist aber: ein Systemwechsel darf nur nach ärztlichem Rat und mit gründlicher Anleitung erfolgen.

Quelle: Springer Medizin

09.09.2024 | Von: Dr. med. Sonja Kempinski | Foto: bubutu/Shutterstock.com


Manche Sonnencreme landet im Meer

Ob Titanoxid oder Octocrylen – Sonnenschutzmittel enthalten so manchen Zungenbrecher. Manche Substanzen stehen in der Kritik, die Umwelt zu belasten. Was ist über die Wirkung bekannt?

Einfluss auf Meerestiere

Sonnencreme schützt vor Sonnenbrand. Das gelingt durch Substanzen in der Sonnencreme, die UV-Strahlen reflektieren oder absorbieren. Auf die Umwelt haben diese Substanzen aber möglicherweise negative Auswirkungen. So steht die Substanz Octocrylen im Verdacht, dass sie das Hormonsystem beeinflussen könnte. Die erlaubte Höchstkonzentration im Sonnenschutzmittel gilt für Menschen als sicher. Octocrylen gerät allerdings auch ins Meer- und Grundwasser. Dort ist es möglich, dass Octocrylen das Hormonsystem von in Wasser lebenden Tieren beeinflusst, vom Frosch bis zur Koralle. In Hawaii wurde eine ähnliche Substanz deshalb verboten.

Alternative Naturkosmetik?


Ob Naturkosmetik Abhilfe schafft, ist aktuell unklar. So enthalten Sonnenschutzmittel, die als Naturkosmetik deklariert sind, häufig Zinkoxid oder Titanoxid. Die Stoffe liegen in Nano-Form vor, die einzelnen Partikel sind also sehr klein. Eine Studie zeigt, dass Titanoxid für Wasserflöhe giftig sein kann. Insgesamt ist die Wirkung von Nanopartikeln auf Umwelt und Körper allerdings noch nicht ausreichend untersucht. Die Wirkung auf die Umwelt als Ganzes ist derzeit noch nicht abzusehen.   

Verhalten spart Sonnencreme

Beim Sonnenschutz gilt es immer abzuwägen: Substanzen, die möglicherweise die Umwelt schädigen, schützen vor Sonnenbrand und damit vor Hautkrebs. Gleichzeitig schaden sie aber möglicherweise der Umwelt. Wer die Umwelt wenig belasten möchte, muss also an der Sonnencreme sparen, ohne den Sonnenschutz zu vernachlässigen. So schützt langärmelige Kleidung die bedeckte Haut vor der Sonne. Auch wer die pralle Mittagssonne im Sommer meidet und die Mittagsstunden im Schatten verbringt, benötigt weniger Sonnencreme. Und wer möchte, dass keine Sonnencreme ins Meer gelangt – der geht bei einem Strandbesuch als erstes ins Meer, bevor er sich eincremt.

Quelle: Test.de

06.09.2024 | Von: Dr. med. Tobias Höflein | Foto: mauritius images / Westend61 / Bonninstudio


In den Sommermonaten leeren sich aufgrund der Urlaubszeit oft die Regale der Blutbanken.

Urlaubszeit und Sommerhitze haben dafür gesorgt, dass sich die Regale in den Blutbanken leeren und Kliniken nicht mehr ausreichend Blutkonserven erhalten. Blutspendende werden also dringend gesucht.

Eine Spende kann drei Verletzte retten

Blut wird in vielen Bereichen der Medizin benötigt. In der Notaufnahme brauchen es Schwerverletzte und Menschen mit akuten Blutungen. Bei größeren Operationen müssen Blutverluste mit Bluttransfusionen ausgeglichen werden. Auch Mütter, die entbinden, verlieren manchmal viel Blut und benötigen Transfusionen. Ebenso geht es Krebspatient*innen, die aufgrund ihrer Erkrankung oder der Chemotherapie nicht mehr genügend eigenes Blut bilden können.

Der Bedarf für Blut ist dementsprechend groß. Doch künstlich hergestellt werden kann der rote Saft bisher noch nicht. Die Medizin ist also abhängig von Freiwilligen, die Blut spenden – und damit Leben retten. Mit nur einer einzigen Spende kann man bis zu drei Verletzten oder Erkrankten helfen, sagt Markus Baulke vom Deutschen Roten Kreuz (DRK).

Pro Tag fehlen 250 Spender*innen

Doch momentan ist Blut Mangelware. Damit Kliniken und medizinische Einrichtungen ihre Patient*innen und Patienten versorgen können, werden täglich etwa 15 000 Menschen gebraucht, die Blut spenden. Diese Zahl wird seit einigen Wochen bei weitem nicht erreicht. In Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern fehlen z.B. jeden Tag 250 Blutspendende, rechnet Baulke vor. Damit die Reserven wieder aufgefüllt und alle Kliniken ausreichend beliefert werden können, müsse dringend Blut gespendet werden.

Wer darf Blut spenden?

Blut spenden dürfen Männer und Frauen, die über 18 Jahre alt und gesund sind. Außerdem müssen Spendende mindestens 50 kg wiegen, die obere Gewichtsgrenze beträgt 160 kg. Frauen dürfen viermal in zwölf Monaten Blut spenden, Männer sechsmal.

Ob man für eine Blutspende in Frage kommt, kann man auf der Webseite vom Deutschen Roten Kreuz checken. Dabei muss man 21 Fragen beantworten, die sich z.B. auf vorangegangene Infekte, Auslandsreisen oder eingenommene Medikamente beziehen. Am Ende des Tests bekommt man eine Auswertung, ob man für eine Blutspende geeignet ist.

Um einen passenden Ort für seine Blutspende zu finden, kann man sich auf der Webseite des DRK oder direkt bei den lokalen Krankenhäusern und Blutspendediensten informieren.

Quellen: Ärztezeitung, Deutsches Rotes Kreuz

05.09.2024 | Von: Dr. med. Sonja Kempinski | Foto: mauritius images / Westend61 / Seventyfour