Gesundheitsnews


Ist der Babyschädel hinten etwas flacher, gibt sich das in den nächsten Monaten meist von selbst.

Viele Eltern kennen es: Bei Neugeborenen ist der Kopf am Hinterkopf oder der Seite ungewöhnlich flach. Doch im Normalfall ist dies kein Grund zur Sorge.

Beweglichkeit ist wichtig

Der Schädel von Neugeborenen besteht aus mehreren Knochenplatten, die noch nicht fest miteinander verwachsen sind. Und das ist auch gut so: Durch die Beweglichkeit der Knochen kann sich der Schädel etwas verformen. Während der Geburt kann sich der Schädel so dem Geburtskanal etwas anpassen, was den Durchtritt erleichtert. Außerdem wächst das Gehirn im ersten Lebensjahr sehr schnell und der Schädel kann so mitwachsen. Erst im Laufe des Lebens verknöchern die Verbindungen zwischen den einzelnen Schädelknochen.

Flache Knochen sind normal

Doch die Formbarkeit des Schädels in den ersten Lebensmonaten äußert sich auch auf andere Art: Gerade bei Babys, die viel auf dem Rücken liegen und schlafen, flacht der Hinterkopf ab. Der Kopf kann auch an der Seite abflachen, wenn die Neugeborenen viel auf der Seite liegen. Mehr oder weniger starke Asymmetrien am Kopf sind in den ersten Monaten normal. In den meisten Fällen bilden sich diese abgeflachten Stellen bis zum 6. Lebensmonat zurück. Eltern können die Rückbildung unterstützen, beispielsweise in dem sie das Kind beim Stillen auf die andere Seite legen.

Erkrankungen sind selten

Wenn ausgeprägte flache Stellen am Kopf über längere Zeit verbleiben, wird die Kinderärzt*in nach der Ursache forschen. Möglich sind knöcherne und muskuläre, aber auch andere Erkrankungen. Bei bleibenden starken Verformungen ist in manchen Fällen die Behandlung mit einem speziellen Helm möglich. Dieser wird im Einzelfall angepasst und bringt den Kopf über mehrere Monate in die richtige Form.

Quelle: Kinder- & Jugendärzte im Netz

26.07.2024 | Von: Dr. med. Tobias Höflein | Foto: mauritius images / Westend61 / Natalia Deriabina


Manche Menschen werden sogar bei ruhiger See seekrank.

Eine Seefahrt ist nur für diejenigen lustig, die nicht seekrank werden. Auch Autofahrten oder Flüge können bei vielen Menschen eine Reisekrankheit auslösen. Was kann man gegen das Übel tun?

Konflikt im Gehirn

Reisekrankheiten (fachlich Kinetosen) können den Urlaub ganz schön vermiesen. Denn die Beschwerden sind oft heftig: Sie reichen von Übelkeit und Erbrechen über Schwindel und Kopfschmerzen bis hin zu einem schweren Krankheitsgefühl. Begleitet ist das Ganze von Blässe, vermehrtem Schwitzen, Herzklopfen und beschleunigtem Atmen. Kurzum: Den Betroffenen geht es richtig schlecht.

Hinter dem Übel steckt ein Konflikt zwischen verschiedenen Sinneseindrücken. Zum Beispiel, wenn das Gleichgewichtsorgan im Innenohr Bewegungen wahrnimmt, die nicht mit dem Gesehenen übereinstimmen. Oder wenn die Augen Bewegung registrieren, während der Körper – z.B. im Auto – stillsitzt. Kann das Gehirn Lage und Bewgeung des Körpers nicht richtig einschätzen, kommt es zur Reisekrankheit.

Medikamente mit Nebenwirkungen

Medikamente wie Antimuskarinika, Antihistaminika und Sympathomimetika können gegen die Reisekrankheit helfen. Als Nebenwirkungen sind Müdigkeit, Koordinations- und Konzentrationsstörungen möglich. Scopolamin, das es als Pflaster gibt, kann zu Sehstörungen und Schwindel führen. Arzneimittel gegen Kinetosen kauft man am besten in der Apotheke, dort gibt es gleich eine Beratung mit dazu.

Südseeinsulaner schwörten auf Mangos. Auch ohne Medikamente gibt es einiges, was gegen die Reisekrankheit hilft. Südseeinsulaner haben früher ein bis zwei Mangos verzehrt, bevor sie mit ihren Booten losgefahren sind. Das war durchaus sinnvoll, denn Mangos enthalten reichlich Vitamin C. In einer Studie mit Betroffenen konnte die Einnahme von 500 mg Vitamin C die Häufigkeit der Seekrankheit um die Hälfte reduzieren. Ein weiterer Tipp ist Ingwer. Verkapseltes Ingwerpulver hat allerdings keinen Effekt. Als Kaugummi gekaut hat Ingwer Versuchspersonen geholfen, die per Virtual Reality Hubschrauber geflogen sind. In China setzt man auf die Kombination aus Ingwer, Minze, Zimt und Zitrusfrüchten.

Musik und Gewöhnung

Ein einfaches Mittel bei Reisekrankheit ist frische Luft. Dabei können auch Ventilatoren hilfreich sein. Manche Expert*innen empfehlen auch das Hören von Musik, da sie sich positiv auf das vegetative Nervensystem auswirkt. Eine bestimmte Stilrichtung wird nicht empfohlen - wirksam ist aber nur, was gefällt.

Die effektivste nicht-pharmakologische Methode gegen das Übel ist allerdings die Gewöhnung. Setzt man sich immer wieder Schifffahrten, Hubschrauberflügen und Autofahrten aus, lernt das Gehirn, besser mit den verwirrenden Sinneseindrücken umzugehen. Dafür sind Geduld und ein gehöriges Maß an Belastbarkeit nötig. Denn eine vollständige Gewöhnung ist meist recht unangenehm und überaus zeitaufwändig.

Quelle: ÄrzteZeitung

25.07.2024 | Von: Dr. med. Sonja Kempinski | Foto: mauritius images / Fritzi


Pflanzenproteine wie z.B. aus Bohnen helfen dabei, gesund alt zu werden.

Möglichst alt an Lebensjahren werden und dabei jung und gesund bleiben: Das ist der Wunsch der meisten Menschen. Doch wie lässt sich das Altern aufhalten? Offenbar hat dabei die Nahrung einen gewissen Einfluss.

3721 Krankenschwestern im Ernährungstest

Mit zunehmender Lebenserwartung wird es immer wichtiger, das körperliche und geistige Altern aufzuhalten. Denn was nutzt es, 99 zu werden, wenn man die letzten Jahrzehnte dahinsiecht? Ein amerikanisches Team ist nun der Frage nachgegangen, ob womöglich der Eiweißkonsum eine Rolle beim gesunden Altern spielen könnte – Hinweise darauf gab es schon länger.

Dazu nutzten die Forschenden die Daten von 3721 Krankenschwestern, die an der großen amerikanischen Nurses´Health Study teilgenommen hatten. Neben der kontinuierlichen Dokumentation von Gesundheitsdaten war bei den Frauen alle vier Jahre die Ernährung erfasst worden.

Pflanzliches Eiweiß am besten

Als „gesundes Altern“ definierte man die Abwesenheit von elf chronischen Krankheiten im Alter zwischen 70 und 93 Jahren. Bei diesen Erkrankungen handelte es sich um Herzinfarkt, koronare Herzkrankheit, Schlaganfall, Herzschwäche, Nierenschwäche, Krebs, Typ-2-Diabetes, chronisch obstruktive Lungenerkrankung, Multiple Sklerose, Parkinson und amyotrophe Lateralsklerose. Außerdem gehörten zum gesunden Altern eine gute körperliche und kognitive Leistungsfähigkeit.

Beim Gegenüberstellen der Gesundheitsdaten und der Ernährung stellte sich heraus: Die Proteine waren tatsächlich ausschlaggebend. Je mehr Eiweiß die Frauen konsumiert hatten, desto größer war die Wahrscheinlichkeit, dass sie gesund alterten. Am effektivsten waren Pflanzenproteine: Eine Steigerung des Proteinanteils an der gesamten Energieaufnahme von 3% erhöhte die Aussicht auf gesundes Altern um 38%, wenn es sich um pflanzliche Proteine handelte, um 14% bei Milcheiweiß um 7% bei tierischem Eiweiß.

Soja und Hülsenfrüchte vorziehen

Ein hoher Nahrungsanteil von Eiweiß, insbesondere von pflanzlichem Eiweiß, wirkt zahlreichen Krankheiten und dem Abbau körperlicher und geistiger Leistung entgegen, kommentiert der Ernährungswissenschaftler Prof. Alfred Wirth. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt Menschen über 65 Jahren eine Eiweißaufnahme von 1g/ pro Kilogramm Körpergewicht. Den Ergebnissen der Krankenschwester-Studie zufolge sollte man vermehrt zu pflanzlichen Proteinen greifen – und die finden sich vor allem in Soja, Hülsenfrüchten und Getreide.

Quellen: Cardio Vasc, The American Journal of Clinical Nutrition

24.07.2024 | Von: Dr. med. Sonja Kempinski | Foto: mauritius images / Westend61 / Josep Rovirosa


Vor allem Schwangere müssen auf eine ausreichende Zufuhr von Vitamin B12 achten.

Erwachsene sollen mehr Vitamin B12 zu sich nehmen, rät die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE). Sie hat 2022 die Referenzwerte für die Vitamin-B12-Zufuhr überarbeitet und um ein Drittel erhöht.

Täglich 1 kleines Glas Milch, ein Ei, ein Joghurt und etwas Käse

4,0 statt bisher 3,0 Mikrogramm Vitamin B12 täglich, das ist die aktualisierte Empfehlung der DGE bezüglich der Vitamin B12-Zufuhr für Erwachsene. Wer regelmäßig Milch und Milchprodukte, Fisch, Geflügel, mageres Fleisch und Meeresfrüchten zu sich nimmt, ist in der Regel gut mit dem wichtigen Vitamin versorgt. Die für Erwachsene empfohlene tägliche Menge an Vitamin B12 lässt sich beispielsweise mit einem kleinen Glas Milch, einem Ei, einem Becher Joghurt und 60 Gramm Camembert erreichen. Für Schwangere sind 4,5 Mikrogramm und für Stillende 5,5 Mikrogramm Vitamin B12 täglich angemessen, betont die DGE in einer Pressemeldung.

Lebenswichtig für Blut und Gehirn

Vitamin B12 ist für viele Vorgänge im Körper wichtig, es ist an der Zellteilung, der Blutbildung und der DNA-Synthese beteiligt. Ein Mangel führt zu Blutarmut, neurologischen Störungen und psychischen Beschwerden wie Ermüdung oder depressiven Verstimmungen. Fehlt Vitamin B12 in der Schwangerschaft, drohen Fehlgeburt und Präeklampsie, fehlt es beim Stillen, kommt es beim Kind zu Entwicklungsstörungen in Nerven und Gehirn.

Veganer*innen und Vegetarier*innen gefährdet

Da Vitamin nur in tierischen Lebensmitteln vorkommt, müssen Veganer*innen dauerhaft ein Vitamin-B12-Präparat einnehmen, um Defizite zu vermeiden, empfiehlt die DGE. Auch Vegetarier*innen sollten auf eine ausreichende Zufuhr von Vitamin B12 achten, vor allem Schwangere und stillende Mütter. Gefährdet für einen Vitamin B12-Mangel sind zudem alte Menschen oder Patient*innen mit einer entzündlichen Darmerkrankung. Hier gilt es, bei etwaigen Beschwerden wie Blutarmut und Müdigkeit auch nach einem Vitamin-B12-Mangel zu fahnden und eine ausreichende Zufuhr des Vitamins zu gewährleisten.

Quelle: DGE

23.07.2024 | Von: Dr. med. Sonja Kempinski | Foto: George Rudy/Shutterstock.com